Der Kampf um die SOL by H. G. Ewers
Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Aphilie, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1975-05-01T01:00:00+00:00
5.
Der Kreuzer BRESCIA fiel in den Normalraum zurück - und mit ihm die sechzig plumpen keloskischen Raumschiffe.
Erstes Orientierungsmanöver!
Joscan Hellmut beobachtete Romeo und Julia. Er hätte gern gewußt, was in ihren Positronengehirnen vorging und ob sie wieder mit SENECA in Verbindung standen. Doch ihren albern wirkenden Pseudogesichtern war nichts anzusehen, was, Rückschlüsse auf ihre positronische Aktivitäten erlaubte, und der Datenfluß zwischen ihnen und der Bordpositronik ließ sich nicht abhören.
Das keloskische Prisenkommando verhielt sich passiv, was sich daraus erklärte, daß kein Kelosker in der Lage gewesen wäre, die „feinnervigen" Schalter und Kontrollen eines terranischen Raumschiffs zu bedienen. Die Greiforgane der Kelosker waren dazu einfach zu plump.
„Starke Kursabweichung!" meldete Romeo, an den Kelosker namens Kudan gewandt.
Hellmut konnte den Roboter nur verstehen, weil er seinen Translator eingeschaltet hatte. Da beide Roboter über fest installierte Übersetzungsgeräte verfügten, konnten sie sich direkt der keloskischen Sprache bedienen.
„Was ist der Grund für die starke Kursabweichung?" erkundigte sich Kudan.
„Mit großer Wahrscheinlichkeit ein Dimensionsbeben, das sich während unserer ersten Linearetappe ereignete", antwortete Romeo. „Es konnte während des Linearflugs nicht angemessen werden, hat sich aber offenbar auf unseren Kurs ausgewirkt."
„Danke, Romeo!" erwiderte der Kelosker. „Bereitet das nächste Linearmanöver vor, nachdem die Kursabweichung genau errechnet ist. Ich möchte, daß wir diesmal direkt vor Last Stop herauskommen."
„In Ordnung!" sagte Romeo.
Joscan Hellmut erhob sich von seinem Platz und schlenderte zu den Impulsechoschirmen der Hyperortung. Die beiden Kelosker, die ihn seit einiger Zeit nicht aus den Augen ließen, folgten ihm.
Der Kybernetiker wandte sich dem Hauptsteuerpult zu und verfolgte, wie die Kontrollampen von selbst aufleuchteten und erloschen und wie sich die Angaben in den Datenschirmen ständig veränderten.
Die BRESCIA nahm mit hohen Beschleunigungswerten Fahrt auf.
Hellmut befand sich in einem Gewissenskonflikt.
Noch immer wurde er von dem irrationalen Glauben an die Unfehlbarkeit von SENECA beherrscht. Er konnte sich nicht vorstellen, daß SENECA etwas tun oder unterlassen würde, was der Menschheit schadete. Andererseits vermochte er nicht die Bestrebungen der Hyperinpotronik zu übersehen, die Kelosker voll und ganz zu unterstützen.
Wenn SENECA aber die Kelosker voll und ganz unterstützte, wie wollte er dann die Interessen der SOL-Besatzung wahren?
Für einen flüchtigen Augenblick glaubte Joscan Hellmut, einen Sinn hinter allem zu erkennen, was SENECA tat. Doch er konnte den Gedanken nicht festhalten.
Nach einiger Zeit entschloß er sich, einen neuen Versuch zu unternehmen, die Pläne der Kelosker, die für die SOL-Besatzung das Verhängnis bedeuteten, zu durchkreuzen - und das trotz seines Glaubens an SENECA.
Er wandte sich an Romeo und Julia und schaltete seinen Translator ab, damit die Kelosker nicht verstanden, was er zu den beiden Robotern sagte.
„Meine Freunde!" sagte er beschwörend. „Wenn ihr dem Gegner gehört und nicht dem Menschen, ist das Verrat. Habt ihr euch das klargemacht?"
„Wir üben keinen Verrat an den Menschen", entgegnete Julia.
„Im Gegenteil: Alles, was wir tun, erfolgt im Interesse der Menschen - und nicht nur der Menschen an Bord der SOL."
„Wie soll ich das verstehen?" erkundigte sich Hellmut.
Er beobachtete verstohlen seine Bewacher, aber die beiden Kelosker gaben nicht zu erkennen, ob sie sein Gespräch mit den beiden Robotern mißbilligten. Wahrscheinlich nahmen sie als sicher an, daß er sie nicht dazu überreden konnte, die Seiten zu wechseln.
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